Brandy

Brandy ist eine internationale Bezeichnung für aus Wein oder anderen fermentierten Früchten destillierte Spirituosen. Während bestimmte Varianten wie Cognac oder Armagnac strengen Herkunfts- und Produktionsvorgaben unterliegen, ist „Brandy“ selbst ein generischer Begriff und wird weltweit in unterschiedlichen Qualitäten und Stilen hergestellt. Der Name leitet sich vom niederländischen „brandewijn“ ab – was „gebrannter Wein“ bedeutet.

Herkunft und Verbreitung

Brandy wird weltweit produziert – in Europa, Amerika, Asien und Afrika. In vielen Ländern existieren regionale Spezialitäten mit eigener Identität, doch alle fallen unter den Sammelbegriff „Brandy“, wenn sie aus Wein destilliert wurden.

Bekannte Herkunftsländer:

  • Spanien (z. B. Brandy de Jerez)
  • Frankreich (außer Cognac/Armagnac – als einfacher „Brandy“ deklariert)
  • Italien
  • Deutschland
  • USA
  • Südafrika
  • Griechenland (z. B. Metaxa – eine Brandy-Spirituose mit Kräutern)

Herstellung von Brandy

Die Herstellung von Brandy folgt typischerweise diesen Schritten:

1. Ausgangsprodukt:

Meist wird Wein aus Weißweintrauben mit hohem Säuregehalt verwendet. In manchen Fällen kommen auch andere Früchte zum Einsatz (Pflaumen, Kirschen, Äpfel), dann spricht man häufig von Obstbrand oder Fruchtbrandy.

2. Destillation:

Der Wein wird in Kupfer- oder Edelstahlbrennblasen destilliert. Die Destillation kann:

  • diskontinuierlich (Pot-Still-Verfahren) für komplexere Brände oder
  • kontinuierlich (Column-Still-Verfahren) für leichtere, industrielle Brände erfolgen.

Das Resultat ist ein klarer Rohbrand mit etwa 60–70 % Vol. Alkohol.

3. Reifung:

Brandy wird meist in Eichenfässern gelagert, in denen er Farbe, Aroma und Geschmeidigkeit entwickelt. Die Fässer können neu oder gebraucht sein, teils vorbelegt mit Sherry oder Wein. Die Reifung kann von wenigen Monaten bis zu mehreren Jahrzehnten dauern.

4. Assemblage und Veredelung:

Einige Brandys werden verschnitten (geblendet), um ein gleichbleibendes Geschmacksprofil zu gewährleisten. Vor der Abfüllung wird meist auf 38–40 % Vol. reduziert. Farbkorrekturen mit Karamell oder Süßung sind – je nach Land – erlaubt.

Qualitätsstufen (am Beispiel Spanien)

Spanien hat für „Brandy de Jerez“ folgende Qualitätsstufen definiert:

  • Solera: mindestens 6 Monate in Eichenholz
  • Solera Reserva: mindestens 1 Jahr
  • Solera Gran Reserva: mindestens 3 Jahre (meist deutlich länger)

Viele Brandys reifen im Solera-Verfahren – einem System aus gestapelten Fässerreihen, bei dem der reife Brandy nach und nach mit jüngerem verschnitten wird.

Geschmack und Aromen

Brandy zeichnet sich durch ein rundes, fruchtig-würziges Aroma aus. Typische Noten sind:

  • Trockenfrüchte (Rosinen, Pflaumen)
  • Vanille
  • Eiche
  • Nüsse
  • Schokolade
  • Karamell

Je nach Herkunft und Reifung können Brandys leicht, floral oder tief, komplex und rauchig sein.

Bekannte Marken

  • Carlos I, Fundador, Torres (Spanien)
  • Vecchia Romagna, Stock (Italien)
  • Asbach Uralt (Deutschland)
  • Metaxa (Griechenland – mit Kräutern und Wein)
  • Courvoisier, Rémy Martin, Martell (Frankreich – auch Cognac-Brandy)

Genuss und Verwendung

Brandy wird traditionell pur in einem Schwenker serviert – bei Zimmertemperatur oder leicht erwärmt in der Hand. In vielen Ländern gilt Brandy als klassischer Digestif.

Er eignet sich aber auch hervorragend für Cocktails wie:

  • Sidecar
  • Brandy Alexander
  • Stinger
  • Between the Sheets

Zudem findet Brandy Anwendung in der Küche – z. B. für Flambieren, Saucen oder Desserts.